Finanz News 10.01.2024

Aktienkurs

Vermögensverwalter ruinieren Rendite – bei Aktien, zeigt Studie

Eine Analyse des Instituts für Vermögensaufbau stellt den Private-Banking-Einheiten der Banken sowie Vermögensverwaltern ein schlechtes Zeugnis aus: Die Portfoliomanager hecheln bei Aktieninvestments dem Markt hinterher. Deutlich besser sieht es dafür bei einer anderen Anlageklasse aus.

https://www.fondsprofessionell.de/news/uebersicht/headline/studie-vermoegensverwalter-ruinieren-rendite-bei-aktien-229058

Das Fazit dieser Studie ist, dass Vermögensverwalter, die das Geld der Kunden permanent umschichten eine viel schlechtere Rendite erarbeiten als wenn sie nur in Indexfonds investiert und die Anlagen hätte einfach liegen lassen. Die Banken begründen dieses schlechte Abschneiden damit dass vor allem der Kunde möchte, dass aktiv eingegriffen wird. Auffällig ist auch, dass die Vermögensverwalter vor allem in turbulenten Marktphasen schlecht abschneiden – weil sie hier einfach mehr umschichten.

Tipp vom Finanz Caddy: Da die klassischen Vermögensverwalter höhere Gebühren haben, müssen sie diese evtl durch höhere Aktivität rechtfertigen. Dazu kommt noch, dass doch vor allem ein Berater den Kunden vor allem in turbulenten Zeiten beruhigen muss und von zu viel Aktivismus abhalten muss. Eine proaktive Betreuung des Kunden durch den Berater ist hier entscheidend. Der Berater ist der ruhende Pol. Ein Rebalancing kann wiederum sinnvoll sein, um die Portfoliostruktur anzupassen, aber übereifriger Aktivismus schadet der Rendite.

Hier kommen die Lobby-Ausgaben von Banken, Fintechs und Payment-Industrie

Wie viel Geld geben unsere Banken für ihre Lobby-Arbeit aus? Diese Frage war immer schon pikant. Nur – seriös beantworten ließ sie sich nie. Denn weder der BdB noch der DSGV, weder der BVR noch der VÖB, weder die Deutsche Bank noch die Commerzbank waren angehalten, dazu irgendwelche Angaben zu machen.

https://finanz-szene.de/banking/hier-kommen-die-lobby-ausgaben-von-banken-fintechs-und-der-payment-industrie/

Durch Lobbyausgaben vertreten die Banken ihre Interessen bei der Gesetzgebung. Hierzu zählt jede Kontaktaufnahme zum Zweck der unmittelbaren oder mittelbaren Einflussnahme auf den Willensbildungs- oder Entscheidungsprozess der Organe, Mitglieder, Fraktionen oder Gruppen des Deutschen Bundestags oder der Bundesregierung. Hierfür geben die Verbände und Banken mehrere Millionen Euro aus.

Tipp vom Finanz Caddy: Diese Auflistung der Lobbyausgaben ist sehr interessant, weil seit Anfang 2022 offengelegt werden muss, wie hoch die Ausgaben für die Lobbyarbeit ist. Da wundert sich niemand mehr, dass Beratung auf Honorarbasis keine Lobby hat – weil die Banken damit kein Geld verdienen.

EU-Kleinanlegerstrategie

Unabhängige Beratung im Sinne der Verbraucher.

Ungebundene Vermittlung versus unabhängige Beratung im Versicherungsvertrieb: Streit um die EU-Kleinanlegerstrategie vom Mai 2023

Kürzlich war ich als Vize-Präsident von BETTER FINANCE bei der Anhörung im Europäischen Parlament in Straßburg zur EU-Kleinanlegerstrategie (Unterpunkt: Vergütungen und Interessenkonflikte). BETTER FINANCE ist die größte Dachorganisation von unabhängigen Verbraucherverbänden in den EU-Staaten, die auf Finanzdienstleistungen spezialisiert sind.

https://hartmutwalz.de/kleinanlegerstrategie/

Wieder mal ein sehr interessanter Blogbeitrag von Hartmut Walz, bzw. seines Gastes Dr. Christian Gülich. Hier geht es um den Vorschlag der EU-Kommission zur EU-Kleinanlegerstrategie (Retail Investment Strategy). Es geht vor allem um die Bezeichnung unabhängig, und wer diese Bezeichnung nutzen darf. Hier gab es auch Gerichtsurteile,  über die ich bereits in einer der letzten Finanznews berichtet habe. Für die Kunden ist es sehr wichtig, dass sie klar unterscheiden können, ob sie eine unabhängige Beratung bekommen oder nicht.

Tipp vom Finanz Caddy: Eine unabhängige Beratung ist ganz klar frei von Interessenskonflikten. Diese bestehen aber, wenn dahinter Produkte stehen, über die der Vermittler Geld verdient. Deshalb können wir hier auch nicht mehr von einer unabhängigen Beratung sprechen, sondern von einer Vermittlung bzw einem Verkauf. Das gilt sowohl für die Geldanlage aber auch für Versicherung. Nur Honorarberater, die sowohl bei der Anlageberatung und bei der Versicherungsberatung direkt vom Kunden bezahlt werden, sind wirklich unabhängig und transparent.